Seit Mai 2020 gibt es in Wolfenbüttel auf der Langen Straße 9 ein neues Geschäft. Bei Mareike Tschupke werden Träume nicht nur gestaltet sondern auch wahr. Folgerichtig heißt das kleine Lädchen treffend: »dietraumgestalterin«.

Dinge, die das Leben schöner machen
Es ist Freitag. Einer der Tage, an denen Mareike Tschupke ihren kleinen Laden geöffnet hat. Er liegt zwischen Kino und Theater. Jetzt im Sommer steht ein runder Tisch vor dem Schaufenster mit zwei Stühlen und lädt zum Verweilen ein.
Dienstag Nachmittag und Freitag Vormittag sowie jeden ersten Samstag im Monat macht Mareike Tschupke ihre Türen auf. Ansonsten kann ich online in ihrem Shop stöbern und Dinge erwerben, die das Leben schöner machen: Selbst bedruckte Mode, Taschen, Modeschmuck, Wohnaccessoires und vieles anderes mehr.

Der Traum vom eigenen Geschäft
»Ein eigenes Geschäft zu haben, in dem ich produzieren und verkaufen kann, das war schon immer mein Traum«, lacht die sympathische Geschäftsfrau. Sie führt mich durch den Laden, den Kassenbereich mit Arbeitsplatz und Nähmaschine hindurch bis in eine kleine Küche.
»Ich arbeite gern kreativ. Mit meiner Mutter und meiner Schwester sind wir das kreative Gespann der Familie«, erzählt sie. Die Produkte ihres leidenschaftlichen Hobbys verkaufte Mareike Tschupke zunächst auf Kunsthandwerkermärkten und im Bekanntenkreis.

© Andreas Molau, Stadt Wolfenbüttel
In Wolfenbüttel ist’s am schönsten
Der ganze Laden, aber auch die Küche: Alles ist geschmackvoll eingerichtet, klar strukturiert. Jedenfalls für mein Empfinden. Ich fühle mich Willkommen, wenngleich ich sicher nicht die primäre Zielgruppe bin. Frauen, so meine Vermutung, werden hier im Schnitt bestimmt eher fündig.
Mareike Tschupke ist eine bekennende Wolfenbüttelerin. Ein Jahr habe sie woanders gelebt, in Berlin: »Länger habe ich es nicht ausgehalten.« Natürlich weil die Heimatstadt so schön ist, aber auch der Liebe wegen. Mareike Tschupke ist verheiratet, hat drei Söhne und ist eine echte »Powerfrau«.

Eine pragmatische Berufswahl
Zur Schule gegangen ist sie aufs Schloss. Nach dem Schulabschluss in der zehnten Klasse folgte eine Lehre als Zahnarzthelferin. Kein Traumberuf sei das gewesen, aber praktisch – vor allem auch später, als sie Kinder hatte und Teilzeit arbeiten konnte. »Das war das klassische Lebensmodell«, schmunzelt sie.
»Ich habe mir überlegt, dass ich das nicht bis zum Ende meines Lebens machen möchte«, erklärt sie. Deshalb zog sie einen Schlussstrich, arbeitete als Tagesmutter und suchte neue Herausforderungen. Immobilienmaklerin, das habe sie schon immer interessiert.

Keine Angst vor Veränderungen
Also wagte sie eine Ausbildung. Wegen der Kinder war sie froh, dass sie Immobilienkauffrau im Fernstudium erlernen konnte. »Es gab nur wenig Präsenztage. Und mit einiger Disziplin konnte ich nach zwei Jahren meinen Abschluss machen«, berichtet sie mir stolz.
Dann arbeitete sie einige Jahre in dieser Sparte – bei verschiedenen Maklern und Hausverwaltungen und schließlich beim Studentenwerk in Wolfenbüttel. »Wenn ich eine leere Wohnung betrete, weiß ich sofort, wie sie einzurichten ist«, beschreibt sie eine wichtige Eigenschaft für diesen Job.

Endlich Traumgestalterin
Vielleicht war das der Grund, warum aus ihrem Hobby ein zweites Standbein geworden ist. Ein Freund, erzählt sie, habe ihr angeboten, die Werkstücke, die sie nach wie vor am heimischen Schreibtisch hergestellt hatte, im Schaufenster eines Ladens auszustellen, den er zwischenzeitlich renovieren lassen wollte.
Das war auf der Langen Straße 9 in Wolfenbüttel. »Ich habe mir das angeschaut und es begann sofort in mir zu arbeiten. Ich wusste: Das ist mein Geschäft.« Wenn Mareike Tschupke das erzählt, leuchten ihre Augen. Die Familie habe sie in allem unterstützt, um den Traum Wirklichkeit werden zu lassen.

Mit offenem Visier
Raumgestalterin und Traum verschmolzen zu dem schönen Geschäftsnamen: »dietraumgestalterin«. Und egal, ob ich mir die Internetseite anschaue, die Präsenz in den sozialen Netzwerken oder eben den Laden: Alles ist, wie ihre Handarbeit, stimmig, schön und einladend.
»Ich habe gar kein festes Konzept«, erläutert sie ihre Pläne. Sie mache das, worauf sie Lust habe – im Moment scheint es eine maritime Phase zu geben, stelle ich später beim Stöbern durch den Laden fest. Natürlich gibt es die Bestseller, wie die Handtasche »Elke«, die wohl immer im Programm bleiben werden.

Ein individuelles Programm
Aber Mareike Tschupke hat viele Ideen. Und sie hat ein offenes Ohr für ihre Kundinnen. Die können, zum Beispiel bei der Taschenherstellung, mit eigenen Vorstellungen zu ihr kommen. Diese werden dann gemeinsam realisiert . Denn bekanntlich gibt es, für Frauen nicht selten den Wunsch zur »Zweittasche«…
Schließlich, das kann ich mir bei ihrer kommunikativen Art ebenfalls gut vorstellen, gibt Mareike Tschupke Workshops für Kinder und Erwachsene. Schade, dass ich nicht nähen kann. Aber ich werde alles meiner Frau und Tochter weitersagen…
Fazit: Ein Gewinn für die Stadt
Ich finde, dass das Geschäft ein Gewinn für Wolfenbüttel ist. Es zeigt, welches kreative Potenzial hier existiert, um Träume jenseits des Mainstreams zu verwirklichen. Und: Es werden virtuelle und reale Welt versöhnt. Denn stöbern kann »frau« hier im Internet wie auch vor Ort.
Weitere Informationen zu »dietraumgestalterin«
- Adresse: Lange Straße 9, 38300 Wolfenbüttel
- Telefon: 0157 51608616
- eMail: kontakt@dietraumgestalterin.de
- Öffnungszeiten auf www.dietraumgestalterin.de