Alles kann nichts muss. Das ist uns bei diesem Beitrag ganz wichtig, denn genau darum soll es gehen. Abschalten und runterkommen. Hat auch Lessing schon gesagt:
Kein Mensch muss müssen.
Nach der hektischen Weihnachtszeit möchten wir wieder etwas Zeit und Ruhe für uns selbst finden. Warum gerade das zum Jahresanfang in Wolfenbüttel so gut geht, finden wir in diesem Beitrag heraus. Denn sind wir mal ehrlich, auch wenn wir den Satz „In Wolfenbüttel ist ja eh nichts los“ sonst vehement abstreiten würden, trifft er im Januar ein wenig zu. Und das ist auch mal ganz schön.
Als kleiner Ausblick Vorweg: Was in 2024 in Wolfenbüttel doch alles „geht“, ergründen wir im Blogbeitrag Anfang Februar. Schaut also dann wieder rein, wenn ihr euch für Trubel gewappnet fühlt!
Jetzt geht es hier erstmal weiter mit jeder Menge Ideen, wie wir den Januar in Wolfenbüttel genießen und mit unseren persönlichen Tipps für eine Auszeit in Wolfenbüttel.
Meine Auszeit beginnt mit einem Frühstück
Wenn man für den Tag wenig vorhat, kann man ganz in Ruhe frühstücken. Das klappt bei mir nicht immer, denn wenn ich weiß, was noch alles ansteht, werde ich irgendwann kribbelig während mein Partner gern noch einen Kaffee trinken würde. Dabei finde ich ein gemeinsames Frühstück an freien Tagen richtig schön und würde das auch gern mehr zelebrieren. Damit noch weniger Stress für die Vorbereitung entsteht (und die nervige Frage „Wer geht jetzt Brötchen holen?“ überflüssig wird) gehe ich gern auswärts frühstücken. Weil ich damit nicht alleine bin, haben wir auf dem Blog gleich zwei Beiträge darüber verfasst, in welchen Bäckereien und Cafés das besonders gut geht. Aber schaut lieber vorher, ob euer Wunschcafé wirklich geöffnet ist, denn nicht nur wir starten gern mit einer Pause in das Jahr.
Entschleunigende Lesetipps aus Wolfenbüttels Buchhandel
Ich erinnere mich an Romane, in die ich so versunken war, dass ich um mich herum nichts mitbekommen habe. Doch um ehrlich zu sein, liegt so ein Lesemoment lange zurück. Ich habe in unseren Buchhandlungen daher nachgefragt, welchen Lesestoff sie mir aktuell empfehlen würden.
Almut Runge von der Buchhandlung Steuber hat zwei Buchtipps für mich. Einer ihrer absoluten Favoriten sei „Die Bibliothek im Nebel“ von Kai Meyer. Almut Runge hat das Buch von der ersten Seite fasziniert:
Es ist ein historischer Roman und es geht um ein Buch, welches unbedingt von Russland aus nach Leipzig ins legendäre Graphische Viertel gelangen soll. Warum dieses eine Buch jedoch so wichtig ist und was für eine Legende dahinter steckt, das müssen Sie natürlich selbst lesen… Ich finde dieses Buch absolut lesenswert, es steckt voller Leben, Liebe, Ungewissheiten, Geheimnissen und Umbruch.
Da ich privat einen kleinen Bezug zu Russland habe und ein legendäres Buch perfekt zur Bibliotheksstadt Wolfenbüttel passt, spricht mich der Tipp sehr an.
Hier gibt es mehr Infos zu diesem Buchtipp: Kai Meyer: Die Bibliothek im Nebel (Buch)
Der zweite Tipp ist: „Unter dem Schnee“ von Katrin Burseg. Es spielt im Schnee-Winter von 1978, von dem ich früher einige Geschichten meiner Eltern gehört habe. Auch interessant: Katrin Burseg: Unter dem Schnee (Taschenbuch)
Die Lesetipps von Martin Geißler von Bücher Behr gehen perfekt auf meinen Wunsch nach einem entschleunigten Jahresanfang ein. Gleich zwei Bücher beschäftigen sich im weitesten Sinne mit dem Innehalten und Krafttanken.
Besonders spricht mich „Überwintern – Wenn das Leben innehält“ von Katherine May an.
Ein Buch über den Winter – draußen und in der Seele. Da geht’s ums Innehalten, um langsames Reisen, das wiederum in der doppelten Bedeutung des Reisens in das eigene Innere und in andere Länder, und wie man dadurch wieder zu sich und zu neuer Energie, dem Ende des Winters also, kommt.
Hier gibt es mehr Infos zu diesem Buchtipp: Überwintern. Wenn das Leben innehält von Katherine May
Auch der zweite Tipp geht in eine ähnliche Richtung: Stille von Erling Kagge
Als weitere Tipps hat Martin Geißler noch Gedichte in Petto. Diese müsse man langsamer lesen und dadurch würde man selbst langsamer. Klingt einleuchtend: Etüden für eine alte Schreibmaschine von Lars Gustafsson
Ich werde mich in den nächsten Tagen auf den Weg machen, meinen Bücher-Gutschein, der mir geschenkt wurde, einlösen und dann eines unserer gemütlichen Cafés besuchen.
Dort finde ich bestimmt eine kuschelige Ecke in die ich mich bei einem dampfenden Tee in mein Buch vertiefen kann.
Und was ist mit Kino?
Um mal richtig abzuschalten, tauche ich gern in andere Welten ein, ein gutes Buch oder ein fesselnder Film. Und ein Besuch im Kino ist ja auch noch mal etwas anderes als der Filmabend auf dem Sofa. Eigentlich würde ich euch an dieser Stelle einen Besuch im Wolfenbütteler Traditionskino, dem „Filmpalast“, empfehlen. Das macht aber ebenfalls eine Auszeit. Aber anders als bei uns, legen sie nicht die Füße hoch, sondern sind fleißig am Renovieren. Voraussichtlich am 9. Februar werden die Kinotüren wieder geöffnet.
Eine Filmreihe, die in Wolfenbüttel sehr beliebt ist, wird seit vergangenem Jahr hier weitergeführt. Jeden Monat steht in Kooperation mit Bücher Behr eine Buchverfilmung auf dem Programm, auf Wunsch gibt es in der Buchhandlung das passende Buch zum Kinoticket dazu. Dieser Tipp kommt für den Januar zu kurzfristig, aber im Februar geht es mit „Acht Berge“ weiter.
Entspannendes Wolle-Bad
Nach langer Zeit war ich kurz vor Weihnachten auch mal wieder im Geschäft Wollrausch. Die Mitarbeiterin bezeichnete mein Stöbern passend als „Wolle-Baden“. Ja, so kann man es nennen. Die schönen Farben und weichen Wollknäule wirken beruhigend und stimmungsaufhellend zugleich. Ich bin begeistert, dass es inzwischen einiges im Sortiment gibt, was aus biologischem Anbau stammt. Das inspiriert mich, meinen Vorsatz nach wiederverwendbaren Spüllappen umzusetzen. Ich könnte mich ja auch einfach noch länger ins Café verziehen, mir noch einen schönen Cappuccino und ein Stückchen Kuchen gönnen und zu Wolle und Stricknadeln greifen.
Satt und glücklich
Selbst im Urlaub koche ich gern und verzichte auf Hotels mit All Inclusive Angebot. Doch manchmal, da mag ich mich so richtig kulinarisch verwöhnen lassen. Gerne folge ich Empfehlungen von Freunden und aus dem Kollegenkreis. Ein Name ist da in den letzten Monaten regelmäßig gefallen: Pane e Pomodoro. Das Restaurant liegt etwas abseits der Altstadt in der Ernst Moritz Arndt Straße und ist noch recht neu in Wolfenbüttel. Meine Kollegin schwärmt regelmäßig von der Qualität der Speisen. Online habe ich einen Blick auf die Speisekarte geworfen und glaube, das wird mir gefallen: Italienische Küche und keine Pizza auf der Karte. Für mich spricht das für eine erlesene Auswahl. Fisch gibt es nur auf der Tageskarte, auch ansonsten ist die Karte relativ übersichtlich, aber trotzdem lacht mich die Auswahl der Vorspeisen sofort an und die Kategorie der hausgemachten Pasta erobert mein Herz als Vegetarierin. Das werde ich ausprobieren.
Ein weiterer Klassiker aus dem Kollegenkreis ist das Viet-Thai im Großen Zimmerhof. Durch seine Lage ist es auch für Mittagspausen hier hoch im Kurs, schließlich sind auch kleine Auszeiten im Alltag wichtig. Seit diesem Jahr hat das Restaurant eine neue Betreiberin. Wir waren seit dem Wechsel selbst noch nicht dort essen. Wer es aber selber direkt testen möchte, sollte sich den 13. und 14. Januar einmal vormerken. Dann wird anlässlich der Neueröffnung ein besonderes Drei-Gänge-Menü angeboten (um Reservierung wird gebeten).
Wir haben hier auf dem Blog aber noch viel mehr Restaurants vorgestellt, am besten, ihr stöbert selbst mal durch: Zur Kategorie Gastlichkeit genießen.
Doch was los? Aber ganz in Ruhe.
Gut, dass gar nichts los sei, stimmt so ganz auch wieder nicht. Aber im Vergleich zu den Sommermonaten und der Adventszeit ist das Angebot reduzierter. Das hat ja auch was Gutes. Man muss sich nicht entscheiden und entgeht der Frage, ob man etwas verpasse. Und fassen wir uns da doch mal an die eigene Nase. Wie oft schreiben wir davon, dass man dies oder jenes nicht verpassen sollte. Natürlich sind wir begeistert, wenn tolle Veranstaltungen in Wolfenbüttel stattfinden und wollen unsere Empfehlungen weitergeben. Wir möchten ja, dass ihr eine tolle Zeit habt. Aber um Trubel soll es in diesem Beitrag ja explizit nicht gehen. Deswegen bitte nur weiterlesen, wenn ihr wirklich ein paar ausgewählte Tipps haben möchtet und euch nicht unter Druck setzen lasst 😉
Unser erster Vorschlag ist Entschleunigung pur. So stelle ich mir das jedenfalls vor, wenn man mit einem Alpaka am Strick durch das Lechlumer Holz spaziert. Der Umgang mit Tieren und Zeit in der Natur soll nachgewiesener Maßen Stress reduzieren und gerade Alpakas gehören zu den Tieren, die so eine natürliche Ruhe ausstrahlen. Wenn ihr euch diese Auszeit vom Alltag nehmen wollt, könnt ihr am Sonntag, den 21. Januar 2024 dabei sein. Hier könnt ihr die Auszeit buchen: Alpakatrekking.
Analog abschalten
Bewusst Zeit nehmen und etwas ganz analog erleben, wann kommt man im Alltag dazu? Dabei ist es im Theater so einfach, mal abzuschalten. In den kommenden Tagen sind noch Karten für einige Veranstaltungen verfügbar:
- Wenn ihr spontan seid, könnt ihr schon am 9. Januar ein Konzert des Idumea Quartet mit Appalachischen Melodien genießen. Der Eintritt ist sogar frei.
- Einen Tag später, am 10. Januar wird es richtig spannend mit dem Politthriller „Aus dem Nichts“ nach dem Film von Fatih Akin.
- Am Donnerstag, den 11. Januar wird es mit „Der Theatermacher“ wieder etwas heiterer.
- Und am 13. Januar gibt es noch Karten für „Ein rätselhafter Schimmer“ – eine bild- und tongewaltige Zeitreise mit Live-Zeichnungen des Künstlers Robert Nippoldt zu Musik des Trios Größenwahn.
Karten und mehr Informationen auf lessingtheater.de und in der Theaterkasse am Stadtmarkt 7A.
Hauptsache glücklich
Wir hoffen, ihr genießt eure Auszeit in Wolfenbüttel und konntet ein paar Ideen zum entschleunigen mitnehmen. Letztendlich ist es egal, zu welcher Jahreszeit ihr Wolfenbüttel besucht, Hauptsache ist, ihr nehmt ein paar schöne Erinnerungen mit. Das müssen nicht immer die spektakulären Abenteuer und rauschenden Feste sein. Genauso wichtig ist es, sich auch mal wieder auf die kleinen, aber nicht weniger schönen, Dinge zu fokussieren.
Manchmal ist auch nicht das WAS, sondern ein WO, das besonders glücklich macht. Wo die vielen kleine Glücksorte in Wolfenbüttel und Umgebung für uns liegen, darüber haben wir hier schon mal geschrieben: Neues Jahr, neues Glück – unsere Glücksorte in Wolfenbüttel
Natürlich steht auch für 2024 wieder einiges im Veranstaltungskalender und wenn Wolfenbüttel aus dem kleinen Winterschlaf erwacht, ist auch wieder einiges los. Worauf wir uns besonders freuen, und welche Termine ihr euch merken solltet, lest ihr dann im nächsten Blogbeitrag.