Villa Seeliger

3 Orte für Spaziergänge im Grünen

Der Frühling ist da! Endlich! Wo man hinschaut, erwacht die Natur zum Leben und verströmt den süßen Duft des Neubeginns. Zarte Triebe recken ihre Köpfe aus den letzten Überresten des Herbstes und unsere Augen dürfen sich am satten Grün neugeborener Pflanzen erfreuen.

Für mich eine der schönsten und spannendsten Zeiten, die ich in meiner recht „kompakten“ Freizeit am liebsten auf den schönsten Spaziergängen in Wolfenbüttel verbringe. Und davon hat unsere Stadt einige zu bieten. In diesem Beitrag stelle ich meine drei ersten Lieblingswege rund um die Lessingstadt vor. Ein zweiter Teil wird folgen!

Ein Plädoyer für Spaziergänge: Schritt für Schritt zu Gesundheit und Wohlbefinden

Bevor ich Euch auf die schönsten Routen der Region mitnehme, möchte ich ein paar Worte zum „Spazierengehen“ verlieren. Mittlerweile geht aus vielen Studien hervor, dass Spazierengehen eine Menge Vorteile für die Gesundheit haben kann.

Dabei reichen bereits 30 Minuten am Tag aus, um Geist und Körper etwas Gutes zu tun. Die Kombination aus frischer Luft und Bewegung kann Stress senken, das Einschlafen fördern, Demenz vorbeugen, sich positiv auf den Bewegungsapparat auswirken, die Muskulatur stärken, ein gesundes Immunsystem unterstützen, die Gemütslage verbessern und die Konzentration fördern. Ich glaube, dass ich noch ewig fortfahren könnte.

Man geht heute davon aus, dass ein Spaziergang den gleichen gesundheitlichen Nutzen hat, wie manch ein schweißtreibender Ausdauersport. In Japan ist das „Waldbaden“, der achtsame Spaziergang in einem Wald, sogar eine Komponente der dortigen Therapiekonzepte.

Also, Schuhe angezogen, eine leichte Jacke übergeworfen und raus in die einmalige Natur der schönsten Stadt in Niedersachsen!

Ententeich – Wo die Wolfenbütteler Enten zu Hause sind

Bekannt als Ententeich ist der Wolfenbütteler Stadtgraben die erste Station. Die ehemalige Wallanlage hat eine lange Geschichte hinter sich und Überreste alter Bastionen zeugen noch heute von dieser Zeitepoche. Mittlerweile ist der Ententeich ein beliebtes Naherholungsgebiet und lockt mit zahlreichen Freizeitmöglichkeiten, wie einem Fitnessparcour, Spielplätzen und dem beliebten Stadtstrand, Jung und Alt ins Freie.

Der Stadtgraben mit Wasserturm, Fontäne und den Enten beim Schwanenhaus

Rundweg mit tierischem Orchester

Der Rundweg um den Stadtgraben ist bei vielen Wolfenbüttelern, aber auch Besuchern und Gästen, sehr beliebt, die im Übrigen vorzüglich im Parkhotel nächtigen und dinieren können. Meine Runde startet am angrenzenden Lessing-Theater, das 1909 gebaut und kürzlich restauriert wurde.

Das Wasserspiel und das mitten auf dem See platzierte „Schwanenhaus“ fallen als Erstes ins Auge. Auf dem asphaltierten Weg lässt es sich zu jeder Jahreszeit bequem laufen und zwischen See und grünen Wiesen mit mächtigen Bäumen kann man entspannt die Seele baumeln lassen. Am Ufer sieht man vor allem in den frühen Morgenstunden viele Angler, denn der See ist ein beliebtes Anglerrevier.

Auf dem Weg wird man stets vom Schnattern der Enten, Schwäne und Co. begleitet, denn nicht ohne Grund ist der Stadtgraben als Ententeich bekannt. Zahlreiche Vogelarten haben hier ihr zu Hause gefunden.

Weiter geht es Richtung Stadtstrand, welcher im Sommer ein beliebter Treffpunkt ist. Bei einer Erfrischung oder einem köstlichen Snack im Liegestuhl ausspannen, hat definitiv etwas für sich.

Markant ist auch der alte Wasserturm aus dem Jahr 1893, der von hier aus gut zu sehen ist.

Nach einem kleinen Bogen um dem Stadtstrand geht es wieder Richtung Ausgangspunkt. Jedes Jahr erblüht am Ende des Weges auf einem kleinen Wiesenstück das Wolfenbütteler Wappen. Wenn da mal keine Heimatgefühle geweckt werden.

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Seeliger Park – Erholung in der Mittagspause

Der Seeliger Park ist eine gute Möglichkeit einfach mal die nächste Mittagspause im Grünen zu verbringen, denn die Naturoase befindet sich zentral eingebettet in der Innenstadt. So sind es sowohl vom Schloss als auch vom Löwentor und dem Bahnhof nur wenige Schritte bis man die Parkanlage erreicht.

Der wunderschöne, grüne Seeligerpark mitten in der Stadt

Grüne Oase trifft auf prunkvolle Villa

Begibt man sich durch den Haupteingang am Löwentor auf die gut angelegten Wegen, fällt einem natürlich als Erstes die prunkvolle Villa auf, die in den Jahren 1898 und 1899 von dem Bankier Louis Seeliger erbaut wurde. Rund herum um eines der schönsten Gebäude in Wolfenbüttel legte der Bankier den damals noch privaten Seeliger Park an und bepflanzte diesen mit Bäumen aus aller Welt. Nachdem 1976 die Stadt den Park erworben hatte, kann heute jeder den einmaligen Baumbestand bestaunen. Während ich auf dem Weg Richtung der beeindruckenden Landesmusikakademie Niedersachsen unterwegs bin, kann ich einen herrlichen Blick auf das Schloss genießen und werde vom sanften Rauschen der Oker begleitet.

Die Villa Seeliger, Sitz der Landesmusikakademie

Ein Ginkgo Baum in Wolfenbüttel

Bei den bekannten Kasematten, historischen Befestigungsanlagen unterhalb der Villa deren Besichtigung ich ebenso empfehlen kann, stoße ich auf einen riesigen Ginkgo Baum. Eine Tafel vor dem Baum versorgt mich mit wissenswerten Informationen.  Der „Ginkgo biloba“ stammt ursprünglich aus China und gilt hier als Glücksbringer und Symbol für das Ying und Yang. Im elften Jahrhundert wurden die Blätter sogar als Zahlungsmittel eingesetzt.

Dieses Baumes Blatt, der von Osten
meinem Garten anvertraut,
gibt geheimen Sinn zu kosten,
wie’s den Wissenden erbaut.

Ist es ein lebendig Wesen,
das sich in sich selbst getrennt?
sind es zwei, die sich erlesen,
dass man sie als eines kennt?

Solche Fragen zu erwidern
fand ich wohl den rechten Sinn.
fühlst du nicht an meinen Liedern,
dass ich eins und doppelt bin?

Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832),
1815 gewidmet Marianne von Willemer
Der Ginkgo-Baum im Seeligerpark

Einmaliger Baumbestand aus aller Welt

Der kleine Rundweg führt mich weiter entlang an faszinierenden Baumarten, wie Helmlocktanne, Trompetenbaum und Schwarznuss. Einige Sitzgelegenheiten laden zum Verweilen ein und um einmal tief ein- und auszuatmen. Im weiteren Verlauf gelangen Spaziergänger über die kleine Brücke zum Bahnhof oder folgen dem Rundweg zurück zum Haupteingang. Ich bleibe einfach noch ein bisschen sitzen.

Discgolf-Korb im Seeligerpark
Discgolf-Korb im Seeligerpark ©Donata Sengpiel-Schröder, Stadt Wolfenbüttel

Ein Tipp: Wer es gerne etwas sportlicher mag, kann sich bei einer Runde Discgolf austoben. Die Trendsportart macht enorm viel Spaß. Der Discgolf-Parcour umfasst 9 Körbe. Equipment liegt zum Ausleihen in der Tourist-Information bereit. Einfach ausprobieren!

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Lechlumer Holz – Naturerlebnis und Spaß für die ganze Familie

Unsere Stadt wird von einigen wunderschönen Wäldern umrahmt. Da fällt die Wahl nicht leicht. Dennoch liebe ich die einmalige Atmosphäre im Lechlumer Holz.

Der Frühling grünt links und rechts des Wegs in das Lechlumer Holz. Durch die Bäume ist der blaue Himmel noch zu sehen.

Mein Weg startet auf den Parkplatz. Das Parken ist hier kostenfrei, sollte man mit dem Auto anreisen. Durch den Eingang geht es direkt in den Wald und ein entspanntes „Waldbaden“ kann beginnen.

Erlebnisreich die Natur entdecken

Schon nach kurzer Zeit trifft man auf den gut angelegten Wanderwegen durch die schöne Natur nicht nur auf Jogger, Fahrradfahrer und Spaziergänger, sondern vernimmt oft schon von weitem vergnügtes Kinderlachen und staunende Ausrufe, wie „Ah“ und „Oh“. Das liegt natürlich am mittlerweile berühmten LÖWE-Pfad, der sich auf einem 2,5 km langen Rundweg quer durch das Lechlumer Holz zieht und Jung und Alt in Staunen versetzt. An den verschiedenen Stationen kann balanciert, ausprobiert und entdeckt werden, was das Zeug hält und Informationstafeln stillen den Wissensdurst. Meine Tour führt mich unter anderem an einer Waldbrille und einem Waldxylophon vorbei. Immer wieder beeindruckend finde ich die Bodengrube. Vom nahegelegenen Baumhaus aus hat man einen tollen Überblick über das Lechlumer Holz.

Zitronenfalter als Weggefährten

Begleitet wird mein Spaziergang von seltenen Zitronenfaltern und umher wuselnden Mäusen unter den letzten Herbstblättern. Ich schließe hin und wieder genüsslich meine Augen, wenn die Sonnenstrahlen durch die Baumkronen blitzen und das Gesicht sanft kitzeln.

Am Wegesrand zeigt sich die Natur von Ihrer schönsten Seite und bringt jetzt im Frühling Ihre ersten Boten des Neubeginns auf den Weg. Man spürt förmlich das Aufatmen von Mutter Natur in jeder neuen Blattzelle.

Abschiedswald für Tiere

Schon bald treffe ich wieder auf den Hauptweg, der mich links zum Parkplatz zurückführt. Doch ich nehme noch einen kleinen Umweg in Kauf. Auf einem weiteren Stück geradeaus zweigt links ein kleiner Pfad ab und führt mich zu einer weiteren Besonderheit im Lechlumer Holz: Der Abschiedswald für Tiere.

Schon beim Betreten wird klar, dass es sich hier um keinen klassischen Tierfriedhof handelt, sondern vielmehr um eine letztlich natürliche Ruhestätte für unserer vierbeinigen Weggefährten. Auf dem großen Areal finden Tierbestattungen in Einklang mit der Natur statt. Statt opulente Steindenkmäler werden auf Wunsch kleine Holzschilder mit dem Namen graviert und junge Bäume auf den Gräbern gepflanzt.  Eine, wie ich finde, tolle Möglichkeit Abschied von einem geliebten Teil der Familie zu nehmen.

Im Abschiedswald für Tiere kann man seinem Liebling ein Andenken bewahren

Der Weg führt mich entlang der Gedenkstätten zurück auf den Parkplatz, an dem ich meine Runde entspannt, zufrieden und geerdet beende.

Tipp: Wer es etwas ruhiger mag, findet weitere Wanderwege abseits des LÖWE-Pfads. Eine Karte über das Wander- und Wegenetz, wie auch über den LÖWE-Pfad findet man in der Tourist-Info.

Ich freue mich jetzt schon euch in Teil 2 auf meine weiteren Spazierwege mitnehmen zu dürfen!

3 Gedanken zu “3 Orte für Spaziergänge im Grünen

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