Lamm und Balsamicosauce – ein tolles Duo. © Denver Künzer

Italienisch genießen im Cristallo

Das Cristallo ist in Wolfenbüttel seit über 25 Jahren eine gute Adresse für feine italienische Küche. Wir haben sie besucht.

Cristallo – ein traditionsreicher Italiener in Wolfenbüttel ©Denver Künzer
Cristallo – ein traditionsreicher Italiener in Wolfenbüttel ©Denver Künzer

Endlich wieder essen gehen

Endlich wieder essen gehen. Mit Denver und Tanny. Dann auch noch italienisch. Tanny hat sich das Cristallo auf der Goslarschen Straße gewünscht. Und man sollte immer das machen, was Frauen wünschen …

Ich war, zugegebenermaßen, lange nicht mehr dort – zu Unrecht. Denn der Abend war ein kulinarischer Glanzpunkt. Bei diesem traditionsreichen Restaurant stimmte nicht nur der Geschmack, sondern auch die Atmosphäre.

Was gefällt, wird genommen. © Denver Künzer
Was gefällt, wird genommen. © Denver Künzer

Fröhliche Gesichter – funkelnde Weingläser

Wir treffen uns an einem Samstag, und es ist erwartungsgemäß rappelvoll im Gastraum. Beim Eintreten strahlen mir fröhliche Gesichter entgegen, die gedankenverloren ihr Ciabatta brechen und daran knabbern.

Dann gibt es funkelnde Weingläser auf den Tischen mit weißen Decken. Durch die Reihen wuselt Servicepersonal mit üppig beladenen Tellern, die wie eine Einladung durch den Raum schweben.

Welch besseren Abschluss eines Essens kann es geben? © Denver Künzer
Welch besseren Abschluss eines Essens kann es geben? © Denver Künzer

Warum ich Italien liebe

Die Sonne geht gerade unter. Durch die großen Fensterfronten kann man sie bewundern. Im Sommer lädt eine Terrasse zum Schmausen ein, verrät uns Salvatore Parisi, als wir unseren Genusshafen für diesen Abend erreicht haben.

Salvatore ist ein Mensch, den man mögen muss. Für mich ist er die Erklärung meiner Italienliebe: Egal wie voll oder stressig es ist, er gibt uns von der ersten Minute an das Gefühl, nicht nur eine Nummer zu sein. So fühle ich mich in Italien.

Salvatore Parisi versteht sich nicht nur auf guten Wein. © Denver Künzer
Salvatore Parisi versteht sich nicht nur auf guten Wein. © Denver Künzer

Die Liebe zum Beruf

Als wir später telefonieren – denn für längere Gespräche war in dieser Stresszeit keine Zeit – erklärt er diese Atmosphäre. »Ich liebe diesen Beruf. Mein Ziel ist es, dem Gast nicht nur ein gutes Essen zu servieren, sondern ihm ein paar unbeschwerte Stunden zu bereiten.«

Selbst über die Arbeitszeiten mag sich Salvatore nicht beklagen, der das Restaurant zusammen mit seinem Schwager Rosario Bartilomo und seiner Schwester Maria Grazia seit vielen Jahren führt. Die beiden arbeiten in der Küche, und er übernimmt die Kommunikation mit den Gästen.

Wartebrot und Martini: Wir bereiten uns auf das Essen vor. © Denver Künzer
Wartebrot und Martini: Wir bereiten uns auf das Essen vor. © Denver Künzer

Immer beim Gast

»Es gab in den mehr als 25 Jahren Cristallo in Wolfenbüttel keinen Tag, an dem nicht einer von uns dagewesen wäre«, erklärt er das Geheimnis des Betriebs. Rosario hat sein Kochhandwerk am Gardasee gelernt, und wir sind gespannt, was er uns servieren wird.

Denn an diesem Abend wollen wir uns wieder überraschen lassen. Tanny mag keine Muscheln, sonst ist alles frei. Denver stromert gewohntermaßen durch den Gastraum, fotografiert das Buffet und natürlich Salvatore beim Zapfen.

Die Knoblauchcreme ist so lecker… © Denver Künzer
Die Knoblauchcreme ist so lecker… © Denver Künzer

Alles mit der Ruhe

Am Tisch lasse ich die Blicke schweifen und nippe an meinem Martini, den wir als Begrüßung serviert bekommen. Die Stimmung ist gut. Tanny freut sich über ein paar kinderfreie Stunden. Heute Abend ist alles organisiert.

Es sei heute ein bisschen viel Stress und deshalb würde es vielleicht nicht so schnell gehen. Wir können Salvatore beruhigen. Eile ist wirklich das Letzte, was wir beim Essengehen haben wollen. Alles mit der Ruhe.

Die Vorspeise eröffnet den Reigen. © Denver Künzer
Die Vorspeise eröffnet den Reigen. © Denver Künzer

Wartebrot und Vorspeisenplatte

Insofern kommt das frische Wartebrot gerade recht, das mit einer herrlichen Knoblauchcreme serviert wird. Allein so könnte ich stundenlang sitzen. Obwohl trotzdem die Neugierde groß ist, was denn kommen wird.

Den Auftakt macht eine Vorspeisenplatte mit allem, was das Herz begehrt. Dazu wird ein sardischer Rosé serviert – frisch und schon ein bisschen an den Frühling erinnernd. Fast ist es schade, sich von der Knoblauchcreme zu verabschieden.

Salvatore entkorkt mit geübtem Griff den Rosé. © Denver Künzer
Salvatore entkorkt mit geübtem Griff den Rosé. © Denver Künzer

Italienische Urlaubsinsel inmitten des deutschen Winters

Aber wir werden entschädigt. Brüderlich und schwesterlich geteilt, genießen wir schweigend Auberginenvariationen, Zucchini, Pilze, ein Broccolitörtchen und eines mit Kartoffeln. Alle Aromen der mediterranen Küche geben sich ein Stelldichein. 

Dazu der frische Rosé. Das ist eine kulinarische Urlaubsinsel inmitten der Tristesse des deutschen Winters. Salvatore wirft immer wieder ein aufmerksames Auge auf unser Schmausen, schenkt nach und plaudert ein bisschen.

Die Garnelen sind frisch und lecker. © Denver Künzer
Die Garnelen sind frisch und lecker. © Denver Künzer

1995 startet das Projekt Cristallo

1995 startet das Projekt – damals in der Auguststadt. Nach drei Jahren stand dann das moderne Gebäude an der Kreuzung Adersheimer Straße, Goslarsche als Genussort zur Verfügung, und seitdem pilgern Stammgäste und Neugierige dorthin.

Auf der Karte stehen alle wichtigen italienischen Klassiker. Aber auch Themenabende bereichern immer wieder das kulinarische Angebot. Obwohl Salvatore schon so lange dabei ist, ist die Begeisterung für diesen Beruf nicht kleiner geworden.

Alle Aromen fließen ineinander. © Denver Künzer
Alle Aromen fließen ineinander. © Denver Künzer

Der ideale Job

»Ich kann mir gar nichts anderes vorstellen«, schwärmt er. Und was die Arbeitszeiten angeht: »Es ist ideal. Ich kann mittags bis nachmittags für meine Kinder da sein und gehe dann motiviert zur Arbeit«, erklärt er.

Nach einer Pause und angeregten Gesprächen – Tanny trinkt übrigens ein Warsteiner – kommt nun das Hauptgericht. Es gibt Lamm, das geht an Denver. Garnelen, die schnappt sich Tanny. Und ich bekomme ein Rinderfilet.

Lamm und Balsamicosauce – ein tolles Duo. © Denver Künzer
Lamm und Balsamicosauce – ein tolles Duo. © Denver Künzer

Der Hauptgang kommt

Als Beilagen gibt es für alle Broccoli – nicht so weich gekocht, herrlich aromatisch, kleine geschwenkte Kartoffeln. Weil ich ja über alles schreiben muss, darf ich von den anderen probieren …

Die Garnelen sind, wie sie sein sollen: frisch, mit einer Prise Meer und leicht süßlichen Noten des festen Fleisches. Und auch das Lamm hätte ich genauso nehmen können. Allein die Balsamicosauce ist zum Niederknien.

Purer Genuss: Rinderfilet mit Gorgonzola-Sauce. © Denver Künzer
Purer Genuss: Rinderfilet mit Gorgonzola-Sauce. © Denver Künzer

Nicht zu viel und nicht zu wenig

Das gilt auch für meine Gorgonzolasauce, die zum perfekt gegarten Rinderfilet gereicht wird. Gut, dass es beim Italiener immer anständiges Brot gibt. Denn damit kann man keinen Tropfen auf dem Teller zurücklassen.

Die Portionen: Hier beweist die Küche Fingerspitzengefühl. Es ist nicht zu viel und nicht zu wenig. Am Ende so, dass wir uns auf die Nachspeisenplatte freuen. Wenn ich das nächste Mal komme, werde ich einen Dessertwein dazu bestellen.

Der Abschluss ist dolce. © Denver Künzer
Der Abschluss ist dolce. © Denver Künzer

»Dolce« zum Abschluss

Die italienische Küche kann auch »dolce« und Rosario und Maria Grazia sind gute kulinarische Botschafter ihres Landes. Da warten Sorbets auf uns, Panna Cotta, Tiramisu und andere kleine Leckereien.

Abgerundet wird das Ganze standesgemäß mit einem Grappa und einem Espresso. Endlich wieder Essen gehen. Wir sind absolut glücklich und mein Fahrrad fährt sich auf dem Rückweg nahezu allein nach Hause.

Eine kleine Sünde ist erlaubt. © Denver Künzer
Eine kleine Sünde ist erlaubt. © Denver Künzer

Das Cristallo macht neugierig auf mehr

Das Resümee: Ich muss öfter essen gehen, denn hierher muss ich auf jeden Fall zurückkehren. Ich bin schon gespannt, was Rosario auf die Teller zaubert, und freue mich darauf, Salvatore wiederzusehen und zu entdecken, was er noch in seinem Weinkeller hat …

Weitere Informationen über das Cristallo

Adresse: Goslarsche Straße 14, 38304 Wolfenbüttel

Telefon: 05331 – 27423

Die Internetseite vom Cristallo.

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Ein Gedanke zu “Italienisch genießen im Cristallo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert