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5 Orte, an denen Du in Wolfenbüttel regional, bio oder fair einkaufst – mit Rezept

Regional, bio, fair – das sind Dinge, die immer mehr ins Bewusstsein der Verbraucher dringen. Dass es auch in Wolfenbüttel tolle Angebote dazu gibt, will ich euch heute zeigen.

Bei mir hat sich das Thema Kochen in den letzten Jahren zu einer Leidenschaft entwickelt. Inspiriert durch zahlreiche Blogs, die sich mit der vegetarischen Küche beschäftigen und tolle Arbeit leisten, ist mein Speiseplan extrem abwechslungsreich – wenn ihr eher Fleischesser seid, lest ruhig trotzdem weiter ;-). Manchmal komme ich mir wie ein Trüffelschwein vor, das Kochbücher und Blogs nach der nächsten kreativen und dennoch einfachen Kochidee durchstöbert. Ihr könnt euch schon mal freuen, auf euch wartet am Ende des Beitrags ein leckeres Rezept!

Einkaufen in Wolfenbüttel

Mein Einkaufsverhalten hat sich durch die Kochleidenschaft stark verändert. Klar, wenn man neue Rezepte ausprobiert, stolpert man über neue Zutaten und geht auf die Suche, wo man diese bekommt. Aber auch Wolfenbüttel hat mein Einkaufsverhalten verändert.

Seit ich hier wohne, hat der Wocheneinkauf für mich eine neue Qualität. „Einmal hin, alles drin“ ist Vergangenheit, denn hier ticken die (Einkaufs-)Uhren irgendwie anders. Hier liegen Geselligkeit und Einkauf nah beieinander. Ich möchte euch heute zeigen, wo ich in Wolfenbüttel am liebsten einkaufe. Mein Motto dabei: Möglichst bio, regional und fair. Dogmatisch bin ich dabei nicht, aber eines der drei Kriterien sollte für mich erfüllt sein.

Der Wochenmarkt in Wolfenbüttel

Der Wochenmarkt ist hier das Frischezentrum. Wer ihn nicht kennt, wird sagen: „Wochenmärkte gibt es doch überall“. Stimmt, aber hier ist er besonders. Die Wolfenbütteler lieben ihren Wochenmarkt und gehen nicht nur zum Einkaufen hin. Man trifft sich dort, hält ein Schwätzchen und es kommen alle: Alte, Junge, Familien und vor allem Mittwochmittag sehr viele Schüler. Und wenn Samstagvormittag Wochenmarkt ist, ist die Stadt proppenvoll.

Wochenmarkt in Wolfenbüttel

Ihr findet mich vor allem mittwochs auf dem Wochenmarkt. Ich nutze die Gelegenheit, dass ich nur aus dem Büro fallen muss, um ein paar Einkäufe zu tätigen. Besonders gern kaufe ich beim Stand des Lindenhofs. Dort gibt es frisches Gemüse, regional und in Bioqualität direkt aus dem Landkreis Wolfenbüttel.

Ich kaufe dort regelmäßig mein Getreide. Seit ich glückliche Besitzerin einer Getreidemühle bin, nutze ich kein abgepacktes Mehl mehr, sondern nur noch frisches Getreide und da ist der Lindenhof eine unschlagbare Quelle. Getreide brauche ich auch für mein angekündigtes Rezept. Falls ihr keine Mühle habt, könnt ihr euch frisches Mehl mahlen lassen, z.B. im Reformhaus oder in der Kornblume (gegen eine kleine Gebühr, dort bekommt ihr übrigens auch das Lindenhof-Getreide).

Die Kornblume

Als ich die Kornblume das erste Mal betreten habe, dachte ich: „Oh, ist ja ganz schön klein hier!“ Inzwischen weiß ich, dass genau das auch Teil des Konzeptes ist. Klasse statt Masse! Inhaber Michael Beck wählt alle Produkte sorgsam aus. Hier findet ihr nicht einfach irgendwas, hauptsache es steht Bio drauf – ihm ist wichtig, dass auch Qualität drin steckt. Regionalität ist für ihn ebenfalls ein Punkt, auf den er achtet.

Inhaber der Kornblume: Michael Beck betreibt sein Geschäft mit viel Herzblut ©Stephanie Angel, Stadt Wolfenbüttel

Viele Produzenten kommen aus Niedersachsen oder der Region. Nicht nur seine Produkte kennt er gut, auch seine Kunden. Der persönliche Kontakt unterscheidet den kleinen Laden an der Breiten Herzogstraße von großen Ketten. Das kann ich wirklich bestätigen. Hier ist man per Du und hält auch mal ein Schwätzchen und egal, ob man für 5 oder 50 Euro einkauft, Michael ist immer gelassen und freundlich. So macht Einkaufen Spaß.

Käse vom Klostergut Heiningen

Ich esse sehr wenig Molkereiprodukte, aber wenn dann müssen sie für mich eine richtig gute Qualität haben. Käse kaufe ich zum Beispiel vom Demeter Hof „Klostergut Heiningen“. Praktisch, den gibt es nicht nur vor Ort im Hofladen, sondern samstags auf dem Wochenmarkt oder in der Kornblume. Vor kurzem habe ich die Gelegenheit genutzt und mich einer Hofführung auf dem Klostergut angeschlossen.

So nah kommt ihr den Tieren bei einer Hofführung ©Stephanie Angel, Stadt Wolfenbüttel

Das war ein tolles Erlebnis. Vor allem mit Kindern ist das wirklich zu empfehlen. So nah kommt man der Kuh oder Ziege, deren Milch nachher im Käse oder Joghurt landet, sonst nicht. Zu erfahren, wie viel Handarbeit und Leidenschaft dahinter steckt, war zudem sehr informativ. Übrigens hat tatsächlich jedes der fünfzig  in diesem Jahr geborenen süßen Ziegenlämmer einen eigenen Namen. Die Hofführung findet immer am ersten Samstag im Monat statt.

Pöligs Gemüsescheune

Über Hans-Martin Pölig und seine Gemüsescheune muss ich nicht mehr viel sagen, das hat Dagmar in ihrem Blogbeitrag über Hans-Martin Pölig ausführlich getan. Trotzdem gehört er ganz unbedingt hier in diesen Beitrag. Die Gemüsescheune war für mich persönlich eine wirklich überraschende Entdeckung. Kurz nach Dagmars Blogbeitrag war ich das erste Mal dort und ich war überrascht, wie viele Menschen dort einkaufen.

„frisch vom Feld in die Küchen“ ©Dagmar Steffenhagen, Stadt Wolfenbüttel

Viele kennen sich und selbst wer nicht auf ein Gläschen dort verweilt, nutzt die Gelegenheit für einen kleinen Plausch mit guten Bekannten, Nachbarn und natürlich Hans Martin Pölig. Das Gemüsekaufen wird da fast zur Nebensache. Dabei findet ihr dort im Hofladen erstklassiges, regionales Gemüse. Ich freue mich bereits auf die neue Saison und habe mir fest vorgenommen, in diesem Jahr öfter dort vorbei zu schauen.

Gewürze aus fairem Handel

Ob wir Verbraucher einen fairen Preis für unsere Lebensmittel zahlen, wissen wir leider oft gar nicht. Auch das ist ein Grund, warum ich versuche direkt beim Erzeuger einzukaufen. Für Gewürze, Kaffee und Tee ist der Weg zum Erzeuger leider zu weit, regional ist hier kaum möglich, darum gehe ich dafür sehr gerne in den Weltladen in der Okerstraße, der von 30 (!) ehrenamtlichen Mitarbeitern betrieben wird. Wow – ein tolles Engagement für eine gerechtere Bezahlung der Bauern und Arbeiter vor Ort.

Kaffee, Tee und Gewürze kaufe ich gern im Weltladen ©Stephanie Angel, Stadt Wolfenbüttel

Im Weltladen kaufe ich auch außergewöhnlichere Gewürze wie Za´tar (eine arabische Gewürzmischung) oder Muskatnüsse, die noch in der Schale sind. Ich wusste vorher nicht mal, dass es die so zu kaufen gibt und habe beim Öffnen der Tüte bestimmt reichlich verwirrt geguckt. Insbesondere beim Kaffee ist fairer Handel für mich ein absolutes Muss.

Es wird lecker: Burger-Rezept

Nach meinem Streifzug durch die Wolfenbütteler Geschäfte, will ich euch nicht hungrig zurück lassen. Burger sind ja gerade extrem angesagt. Burger selber zu machen, ist aber auch ziemlich lecker.

Selbstgemachte Burger schmecken einfach am Besten. ©Stephanie Angel, Stadt Wolfenbüttel

Besonders seitdem ich auf dem Vollwert-Blog von Melanie und Sönke ein tolles Rezept für Burger-Brötchen gefunden habe, das auch mit frisch gemahlenem Mehl ganz wunderbar fluffig wird. Ich freue mich riesig, dass die beiden mir erlaubt haben, das Rezept hier mit euch zu teilen. Nicht nur deshalb empfehle ich euch unbedingt mal beim Vollwert-Blog vorbei zu schauen. Dort findet ihr eine leckere und gleichzeitig gesunde Rezeptsammlung.

Burger-Brötchen

Zutaten für 6 Brötchen
380 g Dinkel, frisch gemahlen (wenn ihr gekauftes Mehl oder weißes Mehl verwendet, müsst ihr vermutlich die Wassermenge anpassen – ihr braucht dann etwas weniger)
½ TL Weinstein-Backpulver
½ Würfel frische Hefe
ca. 220ml Wasser
2 TL Honig (Veganer nehmen z.B. Agavendicksaft)
1 TL Salz
3 EL Olivenöl
Sesam, zum Bestreuen der Brötchen

(ich habe die Arbeitsschritte etwas gerafft, weil es bei mir so gut gelingt, im Originalrezept ist mehr Zeit zum Gehen des Teiges eingeplant)

Dinkel fein mahlen (alternativ gekauftes Mehl) mit dem Backpulver vermischen.
Honig mit 100 ml lauwarmem Wasser vermischen und die Hefe darin auflösen. Zusammen mit den weiteren Zutaten und dem restlichen Wasser (nach und nach hinzufügen) mehrere Minuten zu einem glatten Teig verkneten.
Den Teig zum Gehen für ca. 1 Stunde an einen warmen Ort stellen, dabei mit einem feuchten Küchenhandtuch abdecken.
6 Brötchen formen und auf einem gefetteten Backblech flach drücken. Mit Wasser befeuchten und mit Sesam bestreuen. Die Brötchen sollten jetzt noch mal abgedeckt mindestens 30 Minuten gehen.
Im vorgeheizten Backofen bei 180 Grad (Ober-/Unterhitze) ca. 20 Minuten goldbraun backen.

Vegetarischer Bratling

Das wichtigste am Burger ist das Fleisch 🙂 Als Vegetarierin kann ich darauf verzichten, aber ein guter Ersatz ist im Kühlregal schwer zu finden. Darum experimentiere ich gerne. Zurzeit mit Pastinaken. Deren süßlicher Geschmack passt für mich sehr gut auf einen Burger, wenn man den Bratling mit einer Scheibe würzigem Käse und etwas Senf kombiniert.

Zutaten für 6-8 Bratlinge

250g Pastinaken
1 Zwiebel
1 Chili
150ml Gemüsebrühe
1 TL Curry
150g weiße Bohnen (gekocht/aus der Dose)

Sesam
für die Panade

6 Scheiben Klosterguter Käse
2 Zwiebeln
etwas Senf

Pastinaken fein würfeln oder raspeln. Zwiebel und Chili würfeln. Alles in etwas Öl anbraten, bis die Pastianken Farbe bekommen. Mit Currypulver würzen und mit Gemüsebrühe ablöschen. Köcheln lassen, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Etwas abkühlen lassen und dann mit den weißen Bohnen pürieren. Die Masse erinnert von der Konsistenz an Kartoffelbreit Mit feuchten Händen Bratlinge formen und in Sesam wenden. Auf einem gefetteten Backblech flach drücken und ca. 20 bis 30 Minuten (abhänig vom Ofen und der Dicke der Bratlinge) im Backofen bei 200 Grad goldbraun backen.

Währenddessen Zwiebeln in Ringe schneiden und in der Pfanne rösten. Kurz vor Ablauf der Backzeit, die Bratlinge mit einer Scheibe Klosterguter Käse belegen. Jetzt nur noch Burgerbrötchen mit Senf bestreichen, Bratling und geröstete Zwiebeln drauf und schmecken lassen. Natürlich könnt ihr das noch nach Belieben mit Salatblättern, eingelegten Gurken, Tomaten und anderen Leckereien ergänzen. Und Veganer lassen einfach den Käse weg, schmeckt trotzdem. Dazu passen ein knackiger Salat und Kartoffelecken aus dem Backofen.

Lecker! Jetzt habe ich Hunger 🙂

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