Andrea Pfeiffer-Haats vom Dekogeschäft natürlich NORDISCH.

Stöbern und schnacken – »natürlich NORDISCH«

Wer seine Urlaubserinnerungen an die Küste auffrischen will oder einfach nur Lust auf Maritimes hat, der ist bei »natürlich NORDISCH« gut aufgehoben.

Ich treffe mich mit der Besitzerin Andrea Pfeiffer-Haats, die ihren Laden für die besonderen Dinge im März 2022 auf der Langen Herzogstraße 1 neu eröffnet hat. Vorher war »natürlich NORDISCH« schon ein echter Geheimtipp. 

Im Herzen Wolfenbüttel »natürlich NORDISCH« © Andreas Molau Molau
Im Herzen Wolfenbüttel »natürlich NORDISCH« © Andreas Molau 

Entwicklung mit dem Umzug

»Mit dem Umzug hat sich die Sache aber noch einmal kräftig entwickelt«, verrät mir die Geschäftsfrau, nachdem sie mich mit einem breit gezogenen »Moin« begrüßt hat. Es ist so, wie ich es in Erinnerung habe. Und doch habe sich viel getan.

Von der Größe her habe sich eigentlich gar nicht so viel verändert. Im Gegensatz zur Kleinen Breite habe sie jetzt jedoch richtig viel Lager. »Damit bin ich flexibler und kann auf Kundenwünsche viel schneller reagieren.«, meint sie.

Andrea Pfeifer-Haats ist für alle Liebhaberinnen und Liebhaber des nordischen Lebensstils da. © Andreas Molau
Andrea Pfeifer-Haats ist für alle Liebhaberinnen und Liebhaber des nordischen Lebensstils da. © Andreas Molau

Alles, was Deko ist

Alles fühlt sich in diesem kleinen Laden nach Strand an. Und vielleicht liegt es an diesem hellen Tag heute in Wolfenbüttel, aber ich fühle mich beim Stöbern mehr nach Zingst oder Norderney versetzt.

Was gibt es hier? Erstmal würde ich das alles unter dem Oberbegriff Deko verbuchen. Aber im Gegensatz zu dem, was ich häufig schon erlebt habe: Hier steht tatsächlich nichts, was ich nicht sofort mitnehmen möchte.

Kleine, feine Sachen für den Gaumen. © Andreas Molau
Kleine, feine Sachen für den Gaumen. © Andreas Molau

Nordisch breit – auch das Angebot

Kleinere Deko-Teile, natürlich Schiffe, Kerzen Gläser, Vasen und Geschirr, kleine Kissen, Vogelgezwitscher aus kleinen Häuschen, Döschen, kleine leckere Feinkost zum Naschen.

Aber auch einzelne schicke Kleidungsstücke, Tücher, aber auch Sonnenbrillen und Taschen kann »frau« hier finden. Was denn für mich da wäre in Sachen Kleidung, frage ich, und die Norddeutsche antwortet in ihrer direkten augenzwinkernden Art:

Willkommen bei zu Hause. © Andreas Molau
Willkommen bei zu Hause. © Andreas Molau

Der Weg und Umwege nach Wolfenbüttel

Dann könne ich ja nebenan zu Stahlmann gehen. Dass die sympathische, herzliche Frau nach Wolfenbüttel gekommen ist, das ist eine lange Geschichte. Sie kommt aus Nordenham.

Dort hat sie ihren Ehemann kennengelernt.  Da der in Braunschweig studierte, sei sie in dieser Zeit ins Braunschweiger Land umgezogen. Das war Mitte der 90er Jahre. Damals wohnten sie für zwei Jahre in Groß Denkte an der Asse.

Das Zuhause schön dekorieren … © Andreas Molau
Das Zuhause schön dekorieren … © Andreas Molau

»Viel zu weit weg vom Meer«

Ihr Mann, erzählt Andrea Pfeiffer-Haats, fing direkt nach dem Studium an in der Uni zu arbeiten. Uni-Arbeit bedeutet in der Regel eine örtliche Veränderung. Deshalb zog das Paar bald wieder aus der Region weg – nach Mittelhessen.

Insgesamt wohnte Andrea Pfeiffer-Haats fünfzehn Jahren viel zu weit weg vom Meer. Trotzdem war es eine zwiespältige Nachricht, als ihr Mann eine Professorenstelle an der Wolfenbütteler Fachhochschule angeboten bekam.

Neue Räumlichkeiten für maritime Träume. © Andreas Molau
Neue Räumlichkeiten für maritime Träume. © Andreas Molau

Zuerst ein kleines Modegeschäft

»Ich hatte mir ein kleines Modegeschäft aufgebaut. Außerdem bedeutete der Umzug, dass wir viele Freunde und Bekannte zurücklassen mussten. Es war nicht einfach für uns, das alles aufzugeben«, gibt sie zu.

Statt für die Karriere hat sich Andrea Pfeiffer-Haats für ihre Familie als Lebensschwerpunkt entschieden. Trotzdem war sie schon immer aktiv. Auch, als sie damals in die Lessingstadt kam. »Da startete die Kampagne „Endlich zuhause“ in Wolfenbüttel.

Wohltuendes für Auge und Ohr. © Andreas Molau
Wohltuendes für Auge und Ohr. © Andreas Molau

Endlich Zuhause

Das war für mich wie ein Motto. Definitiv würde Wolfenbüttel unsere letzte Station sein, also konnten wir es uns hier nun richtig häuslich machen«, meint sie. Wolfenbüttel empfindet sie als absolut ideal. Die Stadt liegt nördlich, und von hier sind viele Ziele in kurzer Zeit erreichbar, wie zum Beispiel das Meer.

Zwar liegt die Stadt nicht sehr weit im Norden, aber ein bisschen nordische Atmosphäre ist doch zu spüren. Es dauerte noch eine ganze Weile, bis sie das passende Ladengeschäft für sich gefunden hatte.

Den Anker auswerfen und sich wohlfühlen. © Andreas Molau
Den Anker auswerfen und sich wohlfühlen. © Andreas Molau

Annäherungen

»Ich habe erst in meinem gelernten kaufmännischen Beruf, aber auch im Bereich Einzelhandel/ Dekoration gejobbt. Aber das hat mir nicht so gut gefallen«, erinnert sie sich. Damit meint sie vor allem die Arbeitsbedingungen und nicht nur die Bezahlung.

Um das erste Geschäft, was außerhalb der Wolfenbütteler Innenstadt zum Stöbern einlädt, ist sie eine ganze Zeit herumgestrichen. »Ich hatte eine Idee mit nordischen Sachen. Aber es hat noch eine Weile gedauert, bis das Konzept in meinem Kopf fertig war«, erklärt sie mir.

Modische Sonnenbrillen. © Andreas Molau
Modische Sonnenbrillen. © Andreas Molau

Warum nicht einfach »nordisch«

Da sie in der Nachbarschaft zum ersten Laden auch wohnt, konnte sie sich langsam mit der Idee anfreunden. »Es gibt ja heute alle möglichen Läden mit beispielsweise asiatischen, mediterranen oder polnischen Spezialitäten.

Neben Feinkostprodukten werden dort meist auch typische Waren angeboten. Also habe ich mich selbst gefragt: Warum sollte ich nicht einen Spezialitätenladen mit nordischen Produkten eröffnen? «, denkt sie glücklich an ihre Gründungsidee zurück.

Vom Strandkleid bis zur Sonnenbrille. © Andreas Molau
Vom Strandkleid bis zur Sonnenbrille. © Andreas Molau

Trendscouts, Messen und Internet

Nach einem Dreivierteljahr wurde dann aus ihrer Idee endlich Wirklichkeit. Gespräche mit der Stadt und mit dem Vermieter, Besuche auf Messen – das war die Vorarbeit, um erst mal ein ausreichendes Warenangebot zu bekommen.

Zu Beginn war sie sich gar nicht klar darüber, wie viel Energie nötig ist und was alles dahintersteckt, um einen Laden in ihrer Größe voll zu bekommen. »Am Anfang hatte ich noch nicht so viel Auswahl wie heute«, räumt sie ein.

Grußkarten für alle Anlässe. © Andreas Molau
Grußkarten für alle Anlässe. © Andreas Molau

Gute Zuarbeit

Entsprechende Messen besuchte sie bereits vorher oft, weil sie schon immer eine Vorliebe für Dekoration hatte. Seit der Geschäftseröffnung sei die Recherche im Internet dazu gekommen. Außerdem kann sie auf eine fleißige Riege von freiwilligen Trendscouts zurückgreifen.

»Meine Schwester in Schleswig-Holstein und viele Freundinnen geben mir immer wieder Anregungen für neue Sachen. « Auch im Gespräch mit ihren Kunden wird so manche Anregung gegeben. Der Laden lädt dazu ein über Erinnerungen und Urlaube zu sprechen.

Wie mag diese kleine Möwe heißen? © Andreas Molau
Wie mag diese kleine Möwe heißen? © Andreas Molau

Urlaubserinnerungen und neue Ideen

Aus Erfahrungen und interessanten Urlaubserinnerungen entstehen manchmal neue Ideen, die das bisherige Sortiment ergänzen. »Der Norden ist ein positives Thema. Ich habe hier sehr oft Menschen mit ausgelassener Laune. Eine ideale Situation«, schwärmt sie.

Inzwischen, mit dem Umzug in die Stadt ist ihr Team im Geschäft natürlich viel größer geworden. Aber alle passten zusammen, meint sie. Nach einem Jahr Innenstadt hat Andrea Pfeiffer-Haats ein richtig gutes Gefühl.

Natürlich darf ein Leuchtturm in der Deko nicht fehlen. © Andreas Molau
Natürlich darf ein Leuchtturm in der Deko nicht fehlen. © Andreas Molau

Gutes spricht sich rum

»Mich haben Leute gefragt, warum ich am Anfang nicht viel Werbung gemacht habe«, erzählt sie. Das sei nicht so ihre Art. Bodenständig wie sie ist, wollte sie sich erstmal selbst beweisen, dass ihr Laden läuft. Inzwischen ist »natürlich NORDISCH« eine Institution in und um Wolfenbüttel.

Andrea Pfeiffer-Haats ist in den sozialen Netzwerken aktiv, kümmert sich um soziale Projekte und hat sich durch Mund-zu Mund-Propaganda einen Namen in der Lessingstadt gemacht. Das Sortiment ist in steter Veränderung .

Strandgefühl in heimischen Gefilden. © Andreas Molau
Strandgefühl in heimischen Gefilden. © Andreas Molau

Immer auf der Suche nach Neuem

Immer wieder, während wir sprechen, kommen meist Kundinnen in den Laden. Viele sind Stammkunden und unterbrechen unser Gespräch für einen kurzen Plausch. Aber auch viele neue Gesichter seien auch nach einem Jahr immer doch dabei.

Immer wieder ist Andrea Pfeiffer-Haats gern unterwegs. Ihre Familie besuchen und ein bisschen unterwegs sein – in Norddeutschland natürlich. Dabei wird sicher nicht nur Strandluft geschnappt.  Bestimmt entdeckt sie an der Küste bald wieder eine kleine Manufaktur mit schicken Sachen.

»natürlich NORDISCH« passt nach Wolfenbüttel

Wir verabschieden uns. Ich stöbere noch etwas und suche schöne Fotomotive – davon gibt es hier genug, während sich Andrea Pfeiffer-Haats den Kunden zuwendet. Alltagsgeschichten aus der Stadt sind das Gesprächsthema, Stromausfall, Innenstadt, Grillsaison und natürlich Urlaub.

Nach unserem Gespräch bin ich ebenfalls überzeugt davon, dass »natürlich NORDISCH« als Thema tatsächlich gut nach Wolfenbüttel passt. Das nächste Mal werde ich diesen Laden ohne Notizbuch und Kamera besuchen. Sicherlich werde ich für mich oder für jemand anderen etwas Besonderes hier finden.

7 Gedanken zu “Stöbern und schnacken – »natürlich NORDISCH«

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